Das Forschungsprojekt „dataject.log – Entwicklung eines semantischen Modells zur Beschreibung eines Digitalen Schattens der Logistikprozesse im Maschinen- und Anlagenbau zur Verwendung im Projektmanagement“ ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Fachgebiet Produktionsorganisation und Fabrikplanung der Universität Kassel und dem Fachgebiet Wirtschaftsinformatik im Institut für Management und Information der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Das Forschungsprojekt wird als Vorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) 21755 BG/2 der Bundesvereinigung Logistik (BVL) über die Allianz industrieller Forschung (AiF) gefördert. Dies geschieht im Rahmen des Programms zur Förderung der IGF vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Laufzeit des Projektes ist von Juni 2021 bis Februar 2023.
Um das Projektmanagement im kundenindividuellen Anlagenbau in Bezug auf die Terminierung von Logistikprozessen zu verbessern, arbeiten Herr Prof. Dr. Christoph Laroque und Frau Prof. Dr.-Ing. Sigrid Wenzel ab Juni 2021 mit ihren Teams im Forschungsprojekt „dataject.log“ zusammen. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung einer Methodik zur Bereitstellung eines Digitalen Schattens mit einer Bandbreite an technologischen Realisierungsformen. Teilaspekte sind dabei die Sicherstellung einer Allgemeingültigkeit des zu konzipierenden semantischen Modells über eine Ontologie-basierte Modellierung, die Nutzung vorhandener Technologien zur Datenerfassung, die Berücksichtigung einer persistenten Datenspeicherung sowie die Einbindung eines Interoperabilitätskonzeptes, damit klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) die erhobenen Daten direkt in ihren Projektmanagementwerkzeugen zur Planung und Steuerung einsetzen können.
Die termingerechte Fertigstellung, Lieferung und Inbetriebnahme einer Maschine oder Anlage ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für die zumeist mittelständischen Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die präzise Planung und Durchführung aller logistischen Prozesse rund um ein kundenspezifisches Projekt spielen eine wesentliche Rolle. Die Marktpositionierung der KMU des Maschinen- und Anlagenbaus beruht auf drei fundamentalen Voraussetzungen: Die Sicherstellung der zeitlichen Machbarkeit von logistischen Prozessen, die verlässliche und abgesicherte Kalkulation der zugehörigen Aufwände sowie die Einhaltung der Projektpläne und Liefertermine.
Die im Rahmen des Vorhabens zu entwickelnden methodischen Lösungen werden eine digitale Abbildung der logistischen Prozesse im Maschinen- und Anlagenbau zulassen. Zukünftig sollen Planungsaufwände reduziert, Projektrisiken minimiert und für die Unternehmen eine heute nichtexistierende Transparenz der Logistikprozesse während des Baustellenbetriebs erreicht werden.
Für eine Prüfung der Ergebnisse hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit in der Praxis wird das Forscherteam von einem Projektbegleitenden Ausschuss unterstützt. Dieser umfasst Mitglieder aus der Wirtschaft und Vertreter aus Forschungsvereinigungen und Verbänden.
Ein vorangegangenes, gemeinsam von den Antragstellern durchgeführtes Projekt, hat bereits gezeigt, dass bei den im Projektbegleitenden Ausschuss beteiligten Unternehmen, Daten zu logistischen Prozessen nicht in ausreichender Qualität und Quantität zur Verfügung stehen. Solche Daten sind erforderlich, um eine regelbasierte Auswertung, Analyse und Nachnutzung der Daten zur Planung neuer Projekte zu ermöglichen (project-simcast.de), um schließlich eine höhere Planungsqualität zu erreichen. Nach heutigem Stand stehen Datenbestände aus dem operativen Betrieb nicht oder nur sehr bedingt zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt sind abrufbar unter:
https://www.uni-kassel.de/forschung/datajectlog.
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