PRODUKTIONSCONTROLLING IM MITTELSTAND

Das Produktionscontrolling umfasst Planung, Steuerung sowie Kontrolle der Wertschöpfungsaktivitäten, die in der Produktion und Logistik ablaufen. Der Begriff setzt sich offensichtlich aus zwei Bestandteilen zusammen: Produktion und Controlling. Die Produktion hat die Herstellung von Produkten zur Aufgabe, während sich das Controlling mit der Planung, Steuerung und Umsetzung von Tätigkeiten und Maßnahmen durch Datenbeschaffung, -aufbereitung und -analyse und die Kommunikation der Daten befasst.

Die Verbindung dieser beiden Bestandteile zum Produktionscontrolling zielt auf die Sicherstellung eines effizienten und effektiven Betriebs ab. Dafür ist es notwendig bei Zielkonflikten zwischen kaufmännischen und produktionswirtschaftlichen Interessen Kompromisse zu finden. Des Weiteren besteht eine Aufgabe eines erfolgreichen Produktionscontrollings in der optimalen Zusammenstellung von Input und Output.

Der Prozess des Produktionscontrollings lässt sich in mehrere Schritte gliedern. Zu Beginn steht die Informationsversorgung. Dabei handelt es sich um die Beschaffung von Daten, sowie deren Aufbereitung und Analyse. Im ersten Schritt kommen verschiedenste Instrumente zum Einsatz – von Portfolios, Netzplantechniken, Simulationsmodellen, sowie Investitionsrechnungen über Plankostenrechnungssysteme. Der Einsatz der Instrumente wird von mehreren Faktoren, beispielsweise vom Planungshorizont bestimmt. Die im ersten Schritt zusammengestellten und aufbereiteten Daten stellen die Grundlage für den weiteren Prozess des Produktionscontrollings dar. Im zweiten Teil des Prozesses dreht sich alles um die Auswahl der richtigen Kennzahlen. Diese sind Grundlage für Handlungsentscheidungen, weshalb es besonders wichtig ist, dass die Steuerungsgrößen auch tatsächlich direkt von der Produktion beeinflusst werden und somit eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage darstellen. Ist diese direkte Einflussnahme der Größen auf die Produktion nicht gegeben, ist es unbedingt notwendig, dies zu berücksichtigen und die tatsächlichen Zusammenhänge aufzuzeigen. Dies wird beim dritten Schritt des Produktionscontrollings, bei der Interpretation der ausgewählten Kennzahlen berücksichtigt. Dabei wird das bloße Ergebnis der Kennzahlen in eine inhaltliche Aussage übersetzt. Im letzten Schritt des Prozesses steht die Handlung beziehungsweise eine Entscheidung auf der Grundlage der vorher gewonnenen Erkenntnisse und Informationen im Mittelpunkt. Hierbei kann es sich um strategische, taktische oder operative Zielsetzung, Investitionsentscheidungen, der Planung der Fertigungs- und Anlagenstruktur oder bis hin zur Budgetierung handeln.

Der Gedanke des Produktionscontrollings verbindet also zwei Disziplinen und berücksichtigt die Interessen beider. Zwar müssen bei Zielkonflikten Kompromisse gefunden werden, jedoch wird durch die simultane Betrachtung das Potenzial der Optimierung beider genutzt.