KI-StudiUm – Etablierung einer KI-basierten adaptiv individualisierten Studierumgebung für Studierende und Hochschulverwaltung

Kurzbeschreibung – Im Rahmen des Projektes erfolgt die Implementierung von semantischen Netzen in der Ausprägung als Studienorientierungspfade, Spezialisierungspfade und Lernpfade auf den drei Ebenen Studienorganisation, Studium und Modul. Durch erfahrene Professoren im Bereich KI werden sofort einsatzfähige KI-basierte bzw. KI-gestützte Technologien in das Vorhaben eingebracht. Dabei wird eine enge Verzahnung von „Lehre & Studium“ sowie „Verwaltung & Service“ angestrebt. Neben den genannten semantischen Netzen werden ein KI-basierter, virtueller WHZ Campus, ein Wissensmanagementsystem, ein WHZ Digital Education Hub, eine adaptive, individualisierte und personalisierte Lernumgebung inklusive Feedbackloops, Emotion Recognition und XR-Anwendungen implementiert. Gleichzeitig erfolgt der Ausbau von digitalen, internationalen und interdisziplinären Studienangeboten mit KI-Schwerpunkt sowie der Aufbau von KI-Qualifizierungsprogrammen für Hochschulmitarbeiter. Neben diesen Maßnahmen werden über den gesamten Projektverlauf Datenschutz, Datensicherheit und ethische Aspekte zur Umsetzung von KI in der Hochschulbildung berücksichtigt.

WHZ KI Applikationsrahmen
Allgemeine Informationen rund um das Projekt

Projektlaufzeit:

01.01.2022 bis 30.11.2025

Projektleitung:

Herr Prof. Dr.-Ing. Sven Hellbach
Gesamtprojektleiter

Herr Prof. Dr. Christoph Laroque
KI-Wissensträger im Bereich Big Data Analytics

 

Kooperationspartner:

Fakultät Physikalische Technik/Informatik (Prof. Dr.-Ing. Sven Hellbach, Prof. Dr. Mike Espig)

Fakultät Wirtschaftswissenschaften (Prof. Dr. Tobias Teich, Prof. Dr.-Ing. Christian-Andreas Schumann, Prof. Dr. Matthias Richter)

Dezernat Studienangelegenheiten (DSA)

Projektbeschreibung

Die zielgerichtete Umsetzung KI-basierter oder KI-gestützter Technologien in „Lehre & Studium“ sowie „Verwaltung & Service“ birgt im Kontext der Digitalen Transformation ein erhebliches organisationsveränderndes und qualitätserhöhendes Potenzial für deutsche Hochschulen. Prospektiv agierend konnte die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) in den letzten Jahren bereits umfangreiches KI-Knowhow in Form von Professuren bündeln und dieses aktiv in die Lehre und Forschung integrieren. In der Folge entstanden an der WHZ bereits fertige KI-basierte Lösungen, welche aktiv in zukünftige Projekte eingebunden werden können. Trotz dieser Fortschritte steht die Nutzung von KI an der WHZ noch am Anfang und bedarf einer kontinuierlichen und nachhaltigen Weiterentwicklung in der Tiefe und Breite.

Das Projektvorhaben „Etablierung einer KI-basierten adaptiv individualisierten Studierumgebung für Studierende und Hochschulverwaltung“ fokussiert die Schaffung eines hochschulstrukturübergreifenden, interdisziplinären, modularen Systemkonzepts zur Überführung von Methoden der KI als unterstützende Technologie in den Regelbetrieb von Lehre und Verwaltung an der WHZ. Dafür wird die mittlerweile sehr gut ausgeprägte Standardisierung, Zugänglichkeit und Verfügbarkeit von KI-Software gezielt genutzt und eingesetzt. Der Fokus liegt auf der Flexibilisierung der Abläufe auf unterschiedlichen Strukturebenen der WHZ und der einfachen Übertragbarkeit auf neue Anwendungsfälle. Gleichzeitig erfolgt der Ausbau von digitalen, internationalen und interdisziplinären Studienangeboten in der Breite und Tiefe sowie der Aufbau von KI-Qualifizierungsprogrammen für Hochschulmitarbeiter.

Abgeleitet aus einer solchen Zielstellung und einer beifolgenden Analyse ergeben sich Ansatzpunkte in den unterschiedlichen strukturellen Bereichen Studienorganisation, Studiengang und Modul (fortan als Ebenen bezeichnet). Auf allen drei Ebenen werden ermittelte Probleme mit einer Lösung adressiert. Dabei sollen keine Insellösungen auf den einzelnen Ebenen geschaffen werden, sondern ein einheitlicher WHZ KI Applikationsrahmen. In diesem existieren ebenen-übergreifende Lösungsansätze und solche, die eingebettet in den KI Applikationsrahmen ebenen-spezifisch gelten. Das übergreifende Element sind KI-basierte Wissenspfade, welche im Rahmen des Projektes in Form von individuellen Ausprägungen (Studienorientierungspfade, Spezialisierungspfade, Lernpfade) auf allen drei Ebenen implementiert werden. Die Begriffe Studienorientierungspfade, Spezialisierungspfade und Lernpfade orientieren sich dabei an dem in der Hochschuldidaktik etablierten Begriff des Lernpfades und sind für den dargestellten Applikationsrahmen angepasst.

Das Konzept beschreibt die Ebene Studienorganisation der WHZ, die Ebene Studiengang am Beispiel des zu entwickelnden Masterstudienganges „Data Management Translation in Business and Engineering“ sowie auf dritter Ebene exemplarisch das Modul „Information Systems“. Innerhalb der Ebenen werden die Use-Cases dieses Projektes abgebildet. Auf Ebene der Studienorganisation werden die KI-basierten Wissenspfade als Studienorientierungspfade ausgeprägt. Dabei repräsentieren elementare Verwaltungsprozesse die Knoten innerhalb des Pfades. Neben einem „Golden Path“ können parallele Pfade entstehen. Der Knoten Studiengang bildet auf Ebene der Studienorganisation die Schnittstelle zur Ebene Studiengang. Der Studiengang ist durchgehend modularisiert und wird über Spezialisierungspfade in das Konzept eingebunden. Es existiert ebenfalls ein „Golden Path“, welcher parallele Pfade ausprägen kann. Der Knoten Vertiefungsmodul bildet in diesem Beispiel die Schnittstelle zur Ebene Modul. Auf Modulebene definieren sich die Knoten als modulare Lernblöcke im Rahmen eines Lernpfades. Der Lernpfad kann zunächst wieder in Form des „Golden Path“ bearbeitet werden. Je nach Lernerfolg werden parallele Zweige mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen generiert. Mit der Hochschulsystemumgebung wird der Datenaustausch anforderungsgerecht sichergestellt.

Unser Beitrag

Auf Ebene Modul vermittelt der KI-Wissensträger im Bereich Big Data Analytics Prof. Christoph Laroque u. a. im Rahmen der Module Einführung in die Datenanalyse oder Bausteine der digitalen Transformation ohnehin elementares KI-gestütztes Fachwissen. Dies soll fortan durch die Entwicklung von KI-Kompetenz-Blöcken und die systematische Entwicklung von Anwendungsbeispielen als Lerneinheiten für Lehrveranstaltungen fortgeführt und vertieft werden.

Zudem ist die Implementierung einer virtuellen Plattform zur Darstellung von XR-Inhalten und die Konzeption sowie Entwicklung eines KI-basierten, virtuellen WHZ-Campus zur individuellen Erkundung unter Verwendung verschiedener Medien wie 360°-Videos, 3D-Modelle, (Drohnen-)Videos, Bilder und Texte angestrebt. Eine Usability-Untersuchung in Form einer frühzeitigen Untersuchung des Nutzerverhaltens (inkl. Mockups), einer Evaluierung der Benutzerfreundlichkeite, einer Implementierung von User-Tracking zur Usability Analyse in XR und einer entwicklungsbegleitenden Evaluierung und Optimierung des bereitgestellten virtuellen Campus und der XR-Bausteine hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit auf verschiedenen Endgeräteklassen soll eine an die Erwartungen der Nutzer angepasste User-Experience garantieren.

Die Integration von XR beinhaltet darüber hinaus eine Analyse des aktuellen Field of View von AR und VR Headsets und die Konzeption zum Mapping von SAP-Events mit den virtuellen Szenen bzw. Repräsentationen in der XR Umgebung. Das Ziel hierbei ist ein Konzept zur Abbildung komplexer Geschäftsprozesse mittels XR. Ferner ist eine Entwicklung von Simulationen in virtuellen Umgebungen angestrebt. Neben der Modellierung virtueller Szenen und 3D-Modellen, der Animation von Objekten, einer Analyse der Kommunikationswege zwischen SAP S/4HANA und XR-Umgebungen und einer Konzeption zum Datenaustauschen gilt es SAP-Events durch eine Implementierung von SAP-Funktionsbausteinen abzugreifen und eine Datenübergabe an die XR-Umgebung stattfinden zu lassen. Für die Lehre soll danach eine geeignetes Schulungs-Konzept entwickelt werden.

 

Ansprechpartner

Christoph Laroque
Teilprojektleiter

Thomas Graupner
Wissenschaftlicher Mitarbeiter